Haut bei SLE

Der systemische Lupus erythematodes (SLE) kann sich auf der Haut auf sehr unterschiedliche Weise zeigen. 

leben-mit-lupus Redaktion 29. Juni 2023

Es können nur wenige kleine Hautläsionen auftreten oder in manchen Fällen kann fast der ganze Körper betroffen sein. Es kann zu vorübergehenden Rötungen oder Infiltraten, Schuppung, Narben und Verfärbungen kommen.

Zu den Beschwerden gehören ein heißes Gefühl auf der Haut, Brennen und Schmerzen. Auch Haarausfall kann auftreten, entweder aufgrund von Entzündungen und Vernarbungen oder als diffuser Haarausfall.

Wie zeigt sich SLE auf der Haut?

Je nach Lokalisation, zeitlichem Verlauf und Tiefe der Hautentzündung können wir drei Hauptformen des Lupus an der Haut (= kutaner Lupus erythematodes) unterscheiden:

  1. Rötungen im Gesicht, die häufig im Bereich der Wangen und an der Nase auftreten und wegen ihrer typischen Form auch als Schmetterlingserythem bezeichnet werden;

  2. anhaltende tiefe Hautentzündungen, die auch Narben hinterlassen können, meist an den Ohren und der Kopfhaut; oder

  3. Hautveränderungen mit Schuppung, Rötung und Pigmentverlust, die vor allem Kopf, Dekolleté und Oberarme betreffen können.

Eine Sonderform des kutanen Lupus erythematodes sind livide (= bläuliche, aschgraue oder sehr blasse) Verfärbungen an Zehen und Fingern. Es sind auch andere Unterformen und Varianten bekannt, die von Spezialist:innen diagnostiziert und behandelt werden.

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Schmetterlingserythem im Gesicht einer Lupus-Patientin

Erste Anzeichen

Zu den frühen Anzeichen von SLE können Gelenksschmerzen und Beschwerden an den Fingern gehören, z. B. eine blaue und/oder weißliche Verfärbung der Finger bei Kälte (auch Raynaud-Symptome genannt).

Bei 20 % der Patient:innen mit Hautsymptomen des Lupus entwickelt sich innerhalb der ersten drei bis fünf Jahre ein systemischer Lupus, das bedeutet den gesamten Körper betreffend – nicht nur die Haut. Daher sollten die Symptome sowie die Laborbefunde mindestens einmal pro Jahr von einer Fachärztin:einem Facharzt überprüft werden.

Bei Symptomen an der Haut ist häufig eine Biopsie notwendig um den Subtyp des kutanen Lupus zu bestimmen.

Negative Einflüsse vermeiden

Sonnenbestrahlung (UVA und UVB) ist ein sehr wichtiger Faktor bei der Verschlimmerung von Hautläsionen bei SLE und in seltenen Fällen kann es auch der Auslöser von SLE sein. Jede Behandlung von Lupus sollte mit einem Lichtschutz beginnen (Kleidung, Hüte, Lichtschutzpräparate), um die Entstehung neuer Läsionen zu verhindern.

Die Patient:innen sollten das Rauchen (auch passiv) vermeiden, da es die kutanen Lupus-Läsionen verschlimmert. Eine Verschlechterung des kutanen Lupus kann auch durch das Köbner-Phänomen eintreten, wobei sich Hautläsionen an der Reibungsstelle (z. B. durch Kleidungsstücke oder die Uhr) verschlimmern können.

Behandlungsmöglichkeiten für Hautbeschwerden bei Lupus

Kortikosteroidhaltige Cremes und Salben werden als Erstbehandlung für oberflächliche Entzündungen bei kutanen Lupus verwendet; für Läsionen an den Händen und Füßen auch unter Okklusion (mit einer Folie oder einem Pflaster).

Systemische Therapien in Form von Tabletten, subkutanen Injektionen und Infusionen sind ebenfalls verfügbar. Nach einer individuellen Nutzen-Risiko-Bestimmung werden in einem Aufklärungsgespräch mit Lupus-Spezialist:innen die besten Therapieoptionen gesucht.

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Verwendete Quellen

Artikel geschrieben von Prof. Ruth Fritsch-Stork, April 2023

AT-9212, 06/2023

Über die Autorin

Dr. med. univ. Marija Geroldinger-Simić, PhD

Fachärztin für Haut- & Geschlechtskrankheiten

Oberärztin am Ordensklinikum Linz Elisabethinen, Wahlärztin im Schloss Riedegg

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