Wie sieht der Verlauf des SLE aus?

leben-mit-lupus Redaktion 3. März 2023

Die Prognose hat sich dank der modernen Therapieverfahren deutlich verbessert.

 

Die Verlaufsformen des Lupus können grob in drei Arten eingeteilt werden:

  • Langfristig ruhend – Dabei schreitet die Krankheit nur langsam voran und scheint stabil zu sein

  • Chronisch aktiv – zwischen zwei Schüben bleibt eine gewisse Krankheitsaktivität

  • Schubförmig – zwischen zwei Schüben (Monate bis Jahre möglich) kommt es zu keiner oder geringer Krankheitsaktivität

 

Wie immer ist die Frühdiagnose entscheidend. Wenn die Niere keinen Harn mehr produziert, ist die Erkrankung sicher in einer hohen entzündlichen Aktivität vorliegend.

Was ist die Standardtherapie?

  • Sonnenschutz

  • Vitamin D Gabe (1x/Woche 25-30 Tropfen z. B. aufs Butterbrot)

  • Impfungen: In diesem Fall ausdrücklich empfohlen, es liegt bereits eine Immunschwäche vor, da wird alles versucht um Infektionen und deren Verläufe positiv zu beeinflussen.

  • Hydroxychloroquin (5mg/kg) – 200mg – unter regelmäßiger Augenarztkontrolle (alle 5 Jahre Kontrollen, wenn unauffällig)

  • Kontrolle der Risikofaktoren: Blutdruck, Niere, Harn, Blutzucker, Lipide

  • Rauchen sollte auf jeden Fall gestoppt werden

  • Im Falle eines „Schubes“ Cortison Stoßtherapie

… damit ist schon das Wichtigste für die Langzeitprognose getan!

Mehr Informationen zum Thema erfährst du in unseren Artikeln:

Wie wird SLE behandelt? Was kann ich neben meiner Therapie noch tun?

 Logo

Wenn es zu Organbeteiligungen kommt, sind Systemtherapien unabdingbar, um das Immunsystem besser zu kontrollieren. Es handelt sich einerseits um kurze Stoßtherapien unterschiedlicher Medikamente, die zur Remissionsinduktion (im akuten Schub eine Krankheitsberuhigung erreichen) eingesetzt werden, andererseits muss obligat eine Aufrechterhaltung dieser Remission (vorübergehendes Nachlassen von Krankheitssymptomen) etabliert werden. Der Zeitraum kann hier schon um mehrere Monate in Anspruch nehmen, denn die Therapie muss regelmäßig angepasst werden. Die Remissionserhaltung wird dann in Jahresschritten zu definieren sein.

Darum ist es umso wichtiger die Krankheitsaktivität in regelmäßigen Abständen überwachen und kontrollieren zu lassen.

 

SLE und Schwangerschaft

Wenn eine Schwangerschaft geplant wird, ergeben sich gewisse Herausforderung welches Antikörperprofil bzw. welche Organbeteiligung vorliegend ist. Aber dass SLE Patientinnen keine Kinder bekommen können, ist sicher nicht korrekt!

Mehr zum Thema Schwangerschaft erfährst du in unserem Artikel:

SLE und Schwangerschaft

Verwendete Quellen

Artikel geschrieben von OA. Dr. Raimund Lunzer, Februar 2023

Über den Autor

OA. Dr. Raimund Lunzer

Rheumatologie bei den Barmherzigen Brüdern Graz und Leitung Rheumaambulanz

Finde deinen Lupusexperten

Schnell & einfach Lupus Ärzt:innen in deiner Nähe finden!

Jetzt Lupus Ärzt:innen finden

Wie wird SLE behandelt?

Was kann ich neben meiner Therapie noch tun?

Schwangerschaft mit Lupus